Vor etwa fünfunddreissig Jahren schrieb ich eine Anzahl von Märchen und
Geschichten auf Schweizerdeutsch. Ich veröffentliche sie hier unter dem
Label "Märli fum Ferdi".
En Reporter het emol in Florenz Ferie gmacht. Er het di schöne Bilder aglueget, vu
im Museum ufghenkt gsi sind. Den isch er dur d Gasse fu de Stat gschlenderet, und
debi het er amene Hus es Schild entdekt, vu dra erineret het, das do emol de
beruemti Dichter Dante glebt het. “Dante”, het de Reporter gmurmlet, “isch das
nid de Dichter gsi, vu dur d Höll, durs Fegfür und dur de Himel greist isch?”
Uf em Heiveg het er denkt: “En Reportasch im Himel, es Interviu mit em Petrus, das
veri emol öpis.” Er isch i sis Hotelzimer ufe gstige, het sich duschet, isch ufs Bet
glege - und uf einisch isch er for em Petrus gstande.
“Vas vilsch du do?” het in de Petrus gfrogt, “du bisch jo nid tod, du schlofsch
nume!”
“I schlofe nid, i bin vach!” het de Reporter behauptet, und zum Bevis het er sich in
Arm klemt, und er hets gspürt.
“Vach oder tröimend, vas suechsch du im Himel?”
“De Dante het dörfe dur de Himel reise, um de Mensche z beschribe, vies do obe
usgset, do hani denkt, es ver …”
“De Dante isch en Dichter gsi!”
“Ich bin nur en Reporter, aber für en Statrundfart söt's doch länge, Petrus!”
“Guet, en Stund für en Rundgang han i Zit”, het de gseit. Er het s Bret fu sim
Empfangsschalter ufeklapet: “Zerst luege mer d Empfangshalle a.”
“Das Portal do”, het de Petrus gseit, “isch de Usgang us de Velt, aber de Igang in
Himel.”
De Reporter het umeglueget. Viss agleiti Gstalte hand di durchsichtige
Mensche empfange, vu dur d Türe gschvebt sind.
“Vie uf emene Flughafe”, het de Reporter denkt. D Seele fu de Erde sind ervartet vorde fu Fervante und Fründe, und es isch es Hallo und Begrüesse gsi, es Umarme und Küssli ge, de Reporter isch
grüert gsi.
Viter forne sind si anere zilete Türe ferbi spaziert, und de Reporter het gfrogt:
“Petrus, vas sind das fur Türe?”
“Das sind öisi Dunkelkamere.”
“Dunke|kamere?”
“Für d Dunke|kamere-Sekte”, het de Petrus gseit, “für die vu glaube, ven en
Mensch sterbi, verdis eifach dunkel um in ume. Ven setigi Seele bis in Himel
ufestige, meine si, si lebe no. Si glaubes öis nid, das si tod sind. Si irre im Himel
ume, sueche iri Familie, ires Gschäft und iri Fründe, vu jo no alli uf de Erde sind. Erst
vemer si id Dunkelkamere spere, sind si zfride.”
“Und die blibe den det inne?”
“Jo, bis es ne ferleidet.”
“Und vas isch den das?” het de Reporter gfrogt, vu si amene offene Für ferbi marschiert sind.
“Das isch d Höll”, het de Petrus gseit, “gäl do stunsch! Am Afang, vu mer no in Israel im Jesus noche gloffe sind, het jo niemer a so opis denkt. Aber mit de Jorhunderte händ d Mensche alles fertrült. Und eini fu dene fertrüllige isch d Idee mit de Höll.”
“Und sit den steked ir alli Böse i das Für ine?”
“Mir do obe händ ufghort, guet und bös z unterscheide”, het de Petrus gseit,
“aber es sind imer vider Seele uftaucht, vu usdruklich en Höll ferlangt händ. Mir
händ die den gfrogt, vie eso eini usgsechi, und si händ si öis beschribe, und mir
händ eso eini bout us öisem Seelestoff, und do isch si! Mir händ den die Seele
gfrogt, ob si nid s Gfül heige, si sige krank, und ob si filicht zumene himmlische
Psüchoanalütiker vele. Aber nei, si sind erst zfride gsi, vu si i de Flamme gschmoret
händ. So lömer si den din, bis si bereit sind, iri Schuldkomplegs ufzge. En
Hartnekige hets emol zvöi Vuche din usghalte, di meiste gumpe aber schu noch
drisg Sekunde zum Für use. Du gsesch, öisi varmi Psüchoanalüse vürkt.”
Bim Viterspaziere het de Petrus zum Reporter gseit: “S Schlimme sind die Seele, vu
gar nid zu öis in Himel ufe finde. Das sind Seele fu Süfer zum Bispil. Ven eso eine
stirbt, kas forko, das sich d Seel nid fu de Erde löst. Durstig tribt si sich ume, und
ven si en passende Mensch findet, schlüft si i sin Hals ine, und de Mensch, er
veis nid verum, mues sofort es Bier go trinke, und den no eis. Di girig Seel aber
blibt durstig, und de Mensch, vu dur si bsezt isch, vird zumene Alkoholiker, bis er d
Kraft findet, sich fu dere girige Seel z trenne.”
De Reporter het sin Notizblok fermisst, um alles ufzschribe. “Das vird en
Superstoril” het er zum Petrus gseit. “Als Leitartikel uf de Titelsite: “So ist es im
Himmel!”
“Jo, jo”, het de Petrus gsüfzget und isch i sine Sandale und sim Baumvulumhang im
Reporter forus gschuenet.
“Und es Fegfür händ er au?” het de Reporter im noche gruefe. “Jo, das hämer au,
vas macht mer nid alles für d Mensche. Es stot jo i de Bible, de Jesus seits jo
selber, das es i sim Rich fil Vonige het, und jede söl schlieslich das finde do obe,
vun er ervartet. Venigstens am Afang. Nochane, ven er sich aklimatisiert het, zeige
mir den schu, vies viter got, und vas sini Möglichkeite im Universum sind.”
De Reporter het lings und rechts viteri Abteilige fum Himel besichtiget. Ei Türe het i
di evige Jagdgründ fu de Indianer gfüert, en anderi in Himel fu de Mohamedaner.
Am farbigste isch es im Himel fu de Hindus zuegange. Alli sind uf iri Art selig vorde.
Fu usse hets mängisch komisch usge, vie jedi Seel in irer Velt igspunne gsi isch, jedi i
irne eigene Bilder.
Do het de Reporter gseit: “Petrus, isch es nid so: Do obe isch alles Teater. De ganz
Himel isch nur en Forstellig fu de Mensche, in Vürklichkeit got alles ganz anders
zue, eso, vie mirs öis mit öisem Erdehirni gar nid köne forstelle. Drum erfinde mir
en Himel i de Volke, mit Engel und emene Petrus und emene liebe Got. Aber in
Vürklichkeit bisch du, Petrus, nume es Bild fu minere Fantasi, und au de Bode, vu
mir druf laufe, isch nur en Traum.”
Vu de Reporter da zum Petrus gseit het und in debi aglueget het, isch de Petrus
plözlich nüme do gsi. Und grad i dem Augeblik, vu de Reporter gseit het, de Bode
sig nur en Forstellig fu im, i dem Moment isch de Bode ferschvunde. De Reporter
het gschroue: “Hilfe, de Himel het Löcher!” Er het mit de Arme umegschlage und
het sich a de visse Schönvetervolke vele hebe. Die sind im forko vie Chüssi, und
plözlich het er de Kopf agschlage uf de Erde, und er isch am Bode nebe sim Bet im
Hotelzimer fervachet.